Zementplatten, Kies und Schotter - Gärten aus Stein

Samstag, den 04. Mai 2019 um 07:27 Uhr Gut zu wissen - Umwelt
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Deko-Brünnlein im Schotterbeet (c) HESSENMAGAZIN.de[Arme Natur] Wir bauen Häuser aus Stein und pflastern aus Bequemlichkeit vor dem Haus unseren Vorgarten mit Steinen. Toller Trend! Wenn dann in einer Ecke noch ein grünes Hälmchen rausschaut, wird Folie auf den Boden gelegt und verschiedenfarbiger Schotter draufgekippt. Falls es am Ende etwas langweilig aussieht, stellen wir einen Mini-Deko-Brunnen auf. Den gibt es in der Gartenabteilung im Baumarkt zu kaufen, und der sieht ja auch beim Nachbarn so hübsch aus.

Das steinerne Beet macht kaum Arbeit (c) HESSENMAGAZIN.de
Das steinerne Beet macht einige Jahre lang kaum Arbeit (c) HESSENMAGAZIN.de

Dieser "Friedhofslook" könnte in Zeiten von Wasserknappheit letztendlich sogar Sinn machen, denn der Klimawandel beschert uns immer mehr heiße Sommer. Aber die Kehrseite solcher steinerner "Gärten" bzw. Höfe ist nicht lustig. Sie haben leider die Eigenschaft, sich in der Sonne aufzuheizen und Wärme zu speichern, die sie nachts abgeben, wenn wir es eigentlich gerne kühler hätten - und zur Regeneration bräuchten...

Außerdem schaden Schottergärten der Umwelt, indem sie Tieren (Vögeln, Igeln, Insekten) keinerlei Basis bieten. Unter anderem sind aus diesem Grund einige Städte bereits dazu übergegangen, sie zu verbieten oder auch mit Abgaben zu belegen als versiegelte Fläche.

Mehr dazu lesen bei Wikipedia <-KLICK.

Falls doch mal etwas Grün nachwächst, das den Look stört, muss nach einiger Zeit die Steinwüste gesäubert werden. Doch Achtung: Das Umweltbundesamt weist darauf hin, dass es VERBOTEN ist, Herbizide (sogenannte "Unkrautvernichter") auf diesen Flächen anzuwenden: HIER <-KLICK.

Vom Radieschen im Balkonkasten zur Foodpolicy

Eine vernünftige Gegenbewegung könnte mit der Gründung eines Ernährungsrates in der Stadt entstehen, der dann wiederum eine Initiative zum Urban Gardening anstößt und die Entwicklung zur "Essbaren Stadt" in Gang setzt. Mehr dazu lesen: HIER <-KLICK.

Quelle: Brigitta Möllermann, HESSENMAGAZIN.de

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