Faszination Wildbienen: Großer Andrang zum Bilder-Vortrag

Sonntag, den 09. Juni 2019 um 20:07 Uhr Gut zu wissen - Umwelt
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Hummeln gehören zu den Wildbienen (c) HESSENMAGAZIN.de[Friedberg] Der dramatische Insektenrückgang macht Schlagzeilen. Doch noch ist die vielfältige und faszinierende Welt der Insekten den meisten Menschen weitgehend unbekannt. Deswegen folgten 35 interessierte Besucher kürzlich der Einladung des BUND Ortsverband Bad Nauheim/Friedberg in das Alte Rathaus, um im Rahmen der Aktionswochen gegen das Insektensterben mehr über Wildbienen zu erfahren. Referent war der passionierte Naturschützer Klaus Dühr, der sich als Quereinsteiger in wenigen Jahren umfangreiche Kenntnisse zu Wildbienen erworben hat.

Auf vielen Fotos brachte er die Schönheit dieser kleinen Tiere nahe, von denen in Hessen alleine 424 Arten leben. Knapp die Hälfte von ihnen ist vom Aussterben bedroht oder bereits ausgestorben. Anders als die Honigbienen leben die meisten Wildbienen nicht in größeren sozialen Einheiten, sondern als Einzelgänger. Sie werden deswegen auch als Solitärbienen bezeichnet. Manche sind nur wenige Milimeter groß – andere haben eine Größe von bis zu drei Zentimetern.

Ebenso wie die Honigbienen haben Wildbienen eine große Bedeutung als Bestäuber von Bäumen, Blumen und Nutzpflanzen. Wer Wildbienen helfen will, muss für artenreichen Pflanzenbewuchs mit vielen Blüten sorgen. Stets zeigte der Referent die Nahrungspflanzen der verschiedenen Wildbienen-Arten.

Manche Bienenarten sind an ganz bestimmt Pflanzenarten gebunden. So ist die Zaunrüben-Sandbiene nur auf der Zaunrübe zu finden. Dühr: „In meiner Heimatstadt Kronberg habe ich die meisten Wildbienen auf einem Naturspielplatz und den weniger intensiv gepflegten Bereichen des Friedhofs gefunden“. Dies verdeutlicht die Chancen, auch auf städtischen Grünflächen und im eigenen Garten Wildbienen zu fördern, wenn man ihnen viele Blüten bietet.

In der anschließenden Diskussion wurde der Frage nachgegangen, wie man Kommunen zu einer naturförderlichen Grünflächenpflege bewegen könnte. Seltener zu mähen und Teilstücke für längere Zeit unberührt zu lassen sind erste wirksamste Maßnahmen zur Insektenförderung. Ferner ist es wichtig das Mähgut abzuräumen, da ansonsten Pflanzen erstickt werden und über das verrottende Gras der Boden zu stark gedüngt wird.

Quelle: BUND Bad Nauheim-Friedberg, Dr. Dipl.-Biol. Stefan Nawrath