Ernten in der Stadt: Dunkle Brombeeren zum Vernaschen

Freitag, den 05. August 2016 um 00:00 Uhr Gut zu wissen - Umwelt
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Brombeeren frisch geerntet (c) HESSENMAGAZIN.de

[Hessen - Deutschland] Wie gut, dass es nur wenige wissen: Brombeeren, in der freien "Wildbahn" gesammelt, sind genauso gesund wie die im Laden gekauften. So bleiben die im August reifen Früchtchen an den Büschen hängen für diejenigen, die Bescheid wissen, sich nicht scheuen, sich zu bücken und sich ein wenig von den stacheligen Ranken pieksen zu lassen.

Kaufbar: Geprüfte Qualität und sicher mit Sorgfalt hergestellt

Abgesehen davon, dass ein Viertelpfündchen "Bauernhof Brombeeren - Frisch vom Feld" in einer Plastikschachtel Müll verursacht, hat die hier gezeigte Landmarkt-Ware einen entwerfenden Grafiker, einen druckenden Aufkleberhersteller, einen Verpackungshersteller sowie zuvor einen Produzenten mit Pflücken, Waschen und Eintüten beschäftigt. Dazu kamen anschließend der Transporteur mit seinem Kühlwagen plus ein Einräumer im Supermarkt. Und nicht zu vergessen: Der Einkäufer des Marktes, der die Beeren orderte.

Brombeeren im Laden zu kaufen: 125 Gramm fast 3 Euro (c) HESSENMAGAZIN.de
Brombeeren im Laden zu kaufen: 125 Gramm fast 3 Euro und nicht einmal in BIO-Qualität (c) HESSENMAGAZIN.de

Ganz schön viel Aufwand für eine Handvoll Beeren, die nur zwei Tage frisch bleiben, bevor sie in sich zusammenfallen.

Was nützt es dem Verbraucher?

Unter der Dachmarke "Landmarkt" haben sich hessische Direktvermarkter, sprich Bauernhöfe etc., zusammen geschlossen, um landwirtschaftliche Erzeugnisse gemeinsam zu vermarkten. Sie werden öffentlich gelistet, doch leider ohne Angabe von Telefon und (möglichen) Öffnungszeiten: HIER <-KLICK.

Das machen die Wetterauer besser: HIER <-KLICK

Während sich die Frankfurter zum Urban Gardening bekennen: HIER <-KLICK.

Beeriges Miteinander im Hinterhof: Holunder, Himbeeren, Brombeeren und eine Rose (c) HESSENMAGAZIN.de
Beeriges Miteinander im Hinterhof: Holunder, Himbeeren, Brombeeren und eine Rose (c) HESSENMAGAZIN.de

Nicht immer braucht es "Urban Gardening"

Gartenbesitzer und Kleingärtner kultivieren in der Regel pflegeleichte, stachellose Varianten, oft am Spalier. Die Pflanzen benötigen viel Sonne, aber auch ein wenig Schatten. Regnet es zu wenig im Sommer, sollte man gießen, damit die die Früchte saftig bleiben. Bei einer reichen Ernte kann man auch daran denken, selbst Saft zu machen oder Marmelade zu kochen.

Unbeachtet, nicht wirklich wahr genommen, breiten sich die stacheligen Brombeerbüsche auch ganz ohne menschliches Zutun an Böschungen, Wald- und Flussufer-Rändern und sogar in Städten an Steinmauern aus, bis sie manchmal zu undurchdringlichen Hecken werden. Dort finden dann Bienen, Wespen, Falter und Vögel Schutz und Nahrung.

Wir in der Redaktion von HESSENMAGAZIN.de haben unsere Beeren in Hanau bei einem Spaziergang mit dem Hund gesammelt. Der genaue Platz wird nicht verraten, damit wir auch morgen dort noch etwas finden. Da Brombeeren nicht alle gleichzeitig reifen, können wir so ein paar Wochen lang täglich mit den süßen Früchten rechnen.

Informationen zum Früchtesammeln haben wir bereits im letzten Jahr für Sie zusammen gestellt: HIER <-KLICK


Kinzigaue: Redaktionshund Leo unterwegs im Hanauer Grün (c) HESSENMAGAZIN.de
Kinzigaue: Redaktionshund Leo unterwegs im Hanauer Grün (c) HESSENMAGAZIN.de

Der Weg zu einer so genannten "Essbaren Stadt"

Für Hanau ist er noch sehr lang, wenn man sich vorerst mit ein paar gepflanzten Bäumchen rund um ein Wasserspiel auf dem neu gestalteten Freiheitsplatz in der Innenstadt beschäftigt. Derweil bringen die Freigelände (z. B. an Main und Kinzig) gerade mal Gras hervor, die von Amts wegen als "Grünfläche" zwar ordentlich gepflegt werden und teilweise mit dekorativen Elementen (Blumen) versehen werden, die aber keineswegs für Menschen essbar sind. (Aber auch Schafe oder Kühe haben wir dort noch nicht gesehen :-)

So what.

Das Konzept der essbaren Stadt - Video <-KLICK

Die essbare Stadt ist eine tolle Idee, die sich immer mehr verbreitet. Begonnen hat man damit in Andernach, weitere Städte ziehen nach. Das Gemeinschaftsprojekt ist oft der Stadtgarten, bei dem die öffentlichen Flächen durch Nutzpflanzen aufgewertet werden. Ernten ist dort erwünscht: HIER <-KLICK.

Quelle: Brigitta Möllermann, HESSENMAGAZIN.de

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