Tabula rasa: Anfang November 2018 sind Gemeindearbeiter vom Grebenhainer Bauamt an der Herchenhainer Höhe zugange (c) HESSENMAGAZIN.de
[Hessens Naturwelt] Zurzeit gehen die Baumhenker um. Kommunal oder straßenpflegerisch verordnet sägen sie ab und fällen gnadenlos, was angeblich der "Verkehrssicherung" im Wege steht. In allen Jahrtausenden zuvor hat der Mensch ausnehmend gut mit den Bäumen überlebt. Immer gaben sie ihm Schutz und Schatten, produzierten Sauerstoff, filterten Schadstoffe aus der Luft, speicherten Wasser im Boden und beherbergten kleine und große Wildtiere. Nun aber soll der eine oder andere abstehende Zweig vielleicht Kratzer in Autos machen... oder ein Ast könnte irgendwann abbrechen und jemandem auf den Kopf fallen...
Wehrloser Baum im Park (c) HESSENMAGAZIN.de
Und ehe ein Baum (plötzlich und überraschend???) morsch wird, wird er *ssssssssssttt* schnell mit der Kreissäge gefällt. Fast könnte man glauben, die Arbeiter frönen begeistert dem Timber-Sport und fühlen sich dabei wie einst die kanadischen Holzfäller in der Wildnis.
Spricht man solche "Baumvernichter" an, heißt es, die Arbeiten wären nötig und außerdem wachse es ja wieder nach: "In zwei Jahren sieht man das nicht mehr." In Wahrheit ist es wohl eher so, dass eine richtige, professionelle Baumpflege (Beispiel <-KLICK) mit regelmäßgier Prüfung zeit- und kostenintensiv ist. Mit einer Hauruck-Kahlschlagaktion spart also eine Kommune dann lieber Geld und bekommt sogar noch einiges hinzu, wenn sie das Holz verkauft.
So what! Und deswegen haben wir eine Interessensgruppe für Bäume gegründet <-KLICK
By the way
Zitat des Hessischen Umweltministeriums zum Thema Naturschutz
Die „Natur vor unserer Haustür“ ist in all ihrer Vielfalt ein wertvolles und schützenswertes Gut. Die Natur stellt uns darüber hinaus wichtige Dienstleistungen zur Verfügung. Ob frisches Trinkwasser, fruchtbarer Ackerboden, Bestäubung von Kulturpflanzen, Lärm- oder Hochwasserschutz – die Natur erbringt durch das komplexe Zusammenspiel zwischen belebter und unbelebter Umwelt Leistungen, die nicht oder nur mit immensem Aufwand durch technische Lösungen ersetzt werden könnten.
Tröstlich: Ausrufung zum Baum des Jahres 2019
Presseinformation des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft
Bundesministerin Julia Klöckner übernimmt Schirmherrschaft für den Baum des Jahres
Deutschland ist ein Land der Wälder - über ein Drittel der Fläche ist bewaldet. Als Multitalent ist der Wald gleichermaßen Rohstofflieferant, Lebensraum, Wasserfilter, Arbeitgeber, Klimaschützer, Erholungsort und Freizeitstätte. Bundeswaldministerin Julia Klöckner wird die Schirmherrschaft für den Baum des Jahres übernehmen. Ausgerufen wird der Baum des Jahres einmal im Jahr durch die Dr. Silvius Wodarz Stiftung. Aus diesem Anlass wird die Bundesministerin eine Rede halten. Bei der Ausrufung wird auch die deutsche Baumkönigin 2019 vorgestellt.
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